06.04.2013 Phantoms holen Titel nach Iserlohn!

054Die Iserlohn Phantoms krönen eine sensationelle Saison und kehren als Meister der 3. Division in die Waldstadt zurück. In einem spannenden Finale gegen den Tabellenzweiten der Hauptrunde, die Yetis Neuss, sicherten sich die Phantoms den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Am Ende der kampfbetonten 60 Spielminuten konnte man sich mit 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) durchsetzen und bleibt somit ungeschlagen in der Saison 2012/2013. Ein wichtiger Faktor für den Triumph war die Unterstützung auf der Tribüne von den Familienangehörigen, Freunden und Bekannten, sowie der Fan-Gruppierung „Waldstadt Massaker“, die alle zusammen für eine großartige Kulisse in der Eissporthalle Dinslaken sorgten. Einen Tag vor dem Finale mussten die Phantoms zwei Hiobsbotschaften hinnehmen, denn mit Stefan Ziese und Marco Peters mussten zwei wichtige Spieler weniger als 24 Stunden vor dem Spiel absagen.  Ansonsten mussten die Sauerländer nur auf Henning Schauerte verzichten, sowie auf Tobias Mohs und Bastian Hellmann, die beide überzählig waren. Im Tor stand Robin Kirchhoff, der auch im Finale wieder ein starker Rückhalt für sein Team war.

274Das Team von Trainer Steve Janning ging hochmotiviert in die Partie, leider konnten die Iserlohner ihre Nervosität nicht ablegen und erwischten keinen guten Start. Neuss war von Beginn an hellwach und machte deutlich weniger Fehler als die Phantoms, denen man einen gewissen Druck ansehen konnte. Zunächst konnte Robin Kirchhoff seine Farben im Spiel halten, doch in der 8. Spielminute fiel der verdiente Führungstreffer zum 0:1 für die Yetis aus Neuss. Nach einem verlorenen Zweikampf hinter dem Tor war die Defensive der Iserlohner ungeordnet und Marcel Wolter stand völlig frei vor Kirchhoff, der keine Chance hatte, diesen Puck abzuwehren. Auch die vielen Strafzeiten ließen die Sauerländer überhaupt nicht in das Spiel finden, zumindest das Penalty-Killing funktionierte und so konnte man einen weiteren Treffer der Yetis verhindern. Ab der 15. Spielminute legten die Iserlohner die Nervosität ab und fanden mit der Unterstützung auf der Tribüne immer besser in die Partie. Herms hatte den Ausgleich auf dem Schläger, traf allerdings nur die Latte. Wenig später machte es Verteidiger Robin Arms besser. In Überzahl zog er von der blauen Linie ab, Kapitän Schmidt nahm dem Neusser Torhüter die Sicht, so dass der Puck unhaltbar zum 1:1 in die Maschen einschlug. Die Erleichterung auf der Spielerbank, sowie auf der Tribüne über den ersten Treffer war spürbar.

322Der Treffer zum Ausgleich gab den Phantoms deutlich mehr Sicherheit. Die Körpersprache auf dem Eis war zu Beginn des 2. Drittels eine ganz andere. Neuss war allerdings weiterhin das bessere Team, wie auch schon in den Spielen zuvor erwiesen sich die Yetis als ein unangenehmer Gegner, die schwierig zu spielen sind. Die besseren Chancen hatten aber die Phantoms. Zunächst lief Kapitän Schmidt alleine auf Sascha Morsbach zu, wenige Sekunden später dann auch noch Stephan Molitor, doch beide scheiterten. In Unterzahl hatte dann auch noch Sven von Calle den Führungstreffer auf dem Schläger, doch auch er scheiterte am glänzend aufgelegten Torhüter der Yetis. In der 28. Spielminute konnten die Sauerländer dann allerdings doch jubeln. Topscorer Sven Krabbe markierte nach Zuspiel von Sebastian Scholz und Florian Herms das 2:1 aus kurzer Distanz. Nach dem Tor wurde es hektisch auf dem Eis, denn der Torhüter der Gäste ließ sich zu einer unschönen Szene hinreißen, für die er sich nach Spielschluss in der Kabine der Iserlohner entschuldigte. Seinen Schlittschuhtritt konnten die Schiedsrichter nicht sehen, dafür sahen sie allerdings, dass Verteidiger Maurice Baum, dem am Boden liegenden Torschützen zur Hilfe kam und dafür unberechtigter Weise eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt. Des Weiteren bekam auf Iserlohner Seite Sebastian Scholz ebenfalls eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Oliver Morsbach auf Seiten der Neusser bekam sogar eine berechtigte Matchstrafe. Diese Szene könnte man rückblickend als Schlüsselszene der Partie bewerten, denn ab diesem Zeitpunkt waren die Phantoms noch motivierter das Spiel zu gewinnen. Nun waren sie es, die die meisten Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Glück hatten sie nur als ein Neusser Spieler das leere Tor im letzten Moment verpasste.

381Den Phantoms war klar, dass es noch einmal 20 emotionale Spielminuten werden würden, doch der Tenor war klar, clever spielen und von der Strafbank fern bleiben. Neuss bestimmte wieder die ersten Minuten im letzten Drittel ohne allerdings gefährlich zu werden. Auch die beiden Unterzahlsituationen konnten die Iserlohner ohne große Probleme überstehen. Beide Teams kamen nicht zu vielen Torchancen, das Spiel verlagerte sich immer mehr in die neutrale Zone, für die zahlreichen Zuschauer war es kein schönes Spiel, dafür eine sehr spannende Partie, die so ziemlich alles beinhaltete, was diese Sportart Eishockey ausmacht. Kurz nach Ablauf der Strafe von Kapitän Schmidt schnappte sich Sven Krabbe den Puck an der eigenen blauen Linie und zog unaufhaltsam in Richtung Neusser Gehäuse. Mit einem schönen Move ließ er Morsbach keine Chance zwischen den Pfosten und markierte das 3:1 in der 58. Spielminute. Die Stimmung in der Eissporthalle war nun auf ihrem Höhepunkt, die Spieler lagen sich in den Armen. Neuss versuchte in den letzten beiden Spielminuten noch einmal alles, doch als eine Strafzeit gegen Wolter 90 Sekunden vor dem Ende ausgesprochen wurde, war der Sieg zum Greifen nah. Die Schlusssekunden: 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 … Bambule, Randale – Die Phantoms haben die Schale!

Statistik:

Iserlohn Phantoms – Yetis Neuss 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)

Iserlohn: Kirchhoff (Benscheidt) – von Calle, Arms, Burns, Baum – Molitor, Herms, C. Scholz, Schmidt, Ossenberg, Wischnewski, Krabbe, Zannin, Rodriguez, S. Scholz

Neuss: S. Morsbach (Born) – D. Meinerzhagen, Bzdel, Insel, Dorawa – Radcenko, Lauten, R. Meinerzhagen, O. Morsbach, Wolter, Kuczkowski

Tore: 0:1 (07:33) Wolter (R. Meinerzhagen, Dorawa – EQ), 1:1 (18:11) Arms (von Calle, Zannin – PP1), 2:1 (27:49) Krabbe (S. Scholz, Herms – EQ), 3:1 (57:54) Krabbe (EQ)

Strafen: Iserlohn Phantoms 27 + SD S. Scholz + SD Baum – Yetis Neuss 14 + Matchstrafe O. Morsbach

Schiedsrichter: M. Kappel und F. Schmelzeisen