Die Iserlohn Phantoms sind auf dem Weg in das Finale der 2. Division nicht aufzuhalten. Im Rückspiel gegen die Eisbären Krefeld konnten die Sauerländer einen weiteren Sieg verbuchen und somit die Tabellenführung weiter ausbauen. Das Endergebnis lautete nach 45 Spielminuten (Spielzeit in Krefeld) 4:2 (1:0, 2:2, 1:0) für die Phantoms. Somit wurde auch endlich der Fluch der Werner-Rittberger-Halle in Krefeld gebrochen, denn die Iserlohner konnten bisher noch nie in dieser Eissporthalle siegen. Dabei mussten die Phantoms auf zahlreiche Spieler verzichten, denn mit Stefan Ziese (gesperrt), Florian Herms (Auslandssemester) und Kapitän Daniel Schmidt (Urlaub) fehlten schon drei Schlüsselspieler, dazu gesellten sich auch noch Sascha Ossenberg, Robin Arms und Manuel Rodriguez. Dennoch zeigten die Phantoms eine ansprechende Leistung in Krefeld und waren das bessere Team. Eine leichtsinnige Chancenverwertung und eine Tiefschlafphase Ende des 2. Drittels verhinderten einen höheren Sieg. Franz Gerhard, der diesmal zwischen den Pfosten stand, zeigte besonders im 2. und 3. Drittel eine starke Leistung und war bester Spieler auf Seiten der Sauerländer.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber, die bereits in der 1. Spielminute eine gute Schusschance hatten. Den Schuss konnte Gerhard zwischen den Pfosten allerdings sicher entschärfen. Diese Chance war ein klares Signal in Richtung den Gästen aus Iserlohn, dass dieses Spiel nicht so einfach wie das Hinspiel, als man sich mit 14:3 durchsetzen konnte, werden sollte. Die Phantoms wurden in den nächsten Minute etwas besser, hatten einige gute Aktionen, ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden. In der 6. Spielminute konnten die Sauerländer dennoch jubeln. Nach einem schönen Pass von Drüke nahm sich Ryan Burns ein Herz, hängte zwei Gegenspieler ab und ließ dem Krefelder Schlussmann mit einem schönen Move keine Chance. Die Führung verlieh den Gästen wieder das nötige Selbstvertrauen, doch Strafzeiten brachten die Iserlohner in dieser Phase der Partie aus der Balance. Unter anderem mussten die Phantoms eine drei gegen fünf Unterzahlsituation überstehen. Es waren zum Teil unnötige Strafzeiten, die den Gegner wieder etwas stärker werden ließen. Franz Gerhard konnte seinen Kasten allerdings weiter sauber halten. Kurz vor der Drittelpause bekam Kapitän Sven Krabbe eine diskussionswürdige zehnminütige Disziplinarstrafe verhängt. Seinen Platz zwischen Rene Zannin und Ryan Burns nahm Dennis Gatzke ein. Die Eisbären blieben immer wieder durch Konter gefährlich, doch am Ende der ersten 15 Spielminuten stand es weiterhin 1:0 für die Phantoms.
Ohne Krabbe starteten die Sauerländer also in das 2. Drittel, dennoch blieben sie weiterhin das spielbestimmende Team. Nun hatten die blau-weißen Iserlohner auch zahlreiche Hochkaräter, die allesamt kläglich vergeben wurden. Ob drei gegen eins, zwei gegen eins oder eins gegen null Situationen, die Phantoms konnten keine dieser Großchancen nutzen. Auch die Eisbären Krefeld bekamen zu viele Chancen im 2. Drittel, besonders die schnellen Akteure der Eisbären konnten sich das ein oder andere Mal zu leicht durchsetzen. So kam es, dass Franz Gerhard zweimal in kurzer Zeit ein Break entschärfen musste. In dieser Phase war die Partie offen, beide Teams suchten ihr Glück in der Offensive, ließen große Lücken in der Defensive und unterstützten ihren Torhüter nicht wirklich. Es dauerte bis zur 27. Spielminute ehe der nächste Treffer der Partie fallen sollte. Nach einem Save von Gerhard beförderte Krabbe den Puck per Befreiungsschlag in die neutrale Zone. Dort schnappte sich abermals Ryan Burns den Puck und hatte freie Bahn in Richtung Krefelder Gehäuse. Der Torjäger der Phantoms ließ Kroustoures wieder keine Chance zum schob flach zum 2:0 ein. Kurz vor der Drittelpause hatten die Phantoms die große Chance auf das vorentscheidende 3:0, doch Zannin verzog knapp. Im Gegenzug kamen die Phantoms nicht schnell genug in die Defensive. Tim Holler konnte per Rebound den Anschlusstreffer zum 1:2 aus Krefelder Sicht erzielen. Es lief noch die 29. Spielminute, keine 45 Sekunden nach dem Anschlusstreffer und die Sauerländer befanden sich mal wieder in einer kollektiven Tiefschlafphase. Innerhalb von 44 Sekunden konnten die Gastgeber zum 2:2 ausgleichen. Am langen Pfosten stand Müller seelenruhig alleine und konnte den Puck zum Ausgleich in die Maschen schießen. Gerhard war zwar noch dran, konnte den Gegentreffer letztendlich aber nicht verhindern. Trainer Steve Janning reagierte sofort, nahm eine Auszeit und dirigierte seine Spieler für die letzte Spielminute im 2. Drittel – mit Erfolg. Sechs Sekunden vor der Drittelsirene konnten die Phantoms zum wichtigen 3:2 zurückschlagen. Ryan Burns brachte den Puck in das Drittel der Krefelder, sah den heraneilenden Sven Krabbe. Sein Pass kam über Umwege an und Krabbe nahm den Puck direkt aus dem Slot und ließ dem Krefelder Schlussmann keine Chance. Ein ganz wichtiger Treffer, denn die Partie drohte zu kippen.
Trainer Janning reagierte und stellte auf zwei Reihen um. Die 3. Reihe der Phantoms machte ein gutes Spiel, hatte viele gelungene Aktionen, doch Janning wollte die Schlagzeilen erhöhen. Die Umstellung brachte schon in der 33. Spielminute den nötigen Erfolg. Dennis Gatzke konnte den Puck zum 4:2 über die Linie drücken. Die Zuspiele kamen von Sebastian Scholz und Christian Dorawa, die den Puck zum Tor brachten. Die Entscheidung in dieser Partie war dies noch lange nicht, doch die Sauerländer spielte dieser Treffer natürlich in die Karten, denn die Krefelder verloren mit zunehmender Spielzeit den Glauben an den Sieg. Sie versuchten immer wieder ihre schnellen Akteure in das Spiel einzubinden, doch die Phantoms standen nun besser in der Defensive und ließen kaum etwas zu und wenn doch etwas durchkam, dann konnten sich die Iserlohner auf ihren Schlussmann verlassen. In einigen Szenen der Partie hatten die Sauerländer auch das nötige Glück, dass die Krefelder den Rebound nicht bekamen. Kurz vor Schluss bekam Sell auf Seiten der Eisbären noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Die Eisbären waren frustriert und nahmen sich durch Strafen die letzte Chance auf einen Sieg. Die Phantoms spielten die letzten Minuten souverän runter, hatten sogar durch Ryan Burns und Rene Zannin noch zwei Großchancen das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Am Ende stand ein verdientes 4:2 auf der Stadionuhr.
Ein weiterer Sieg müsste für die Qualifikation für das Finale der 2. Division ausreichen. Diesen Sieg wollen die Spieler von Trainer Steve Janning schnellstmöglich unter Dach und Fach bringen. Die Chance dazu haben die Phantoms bereits am kommenden Montag beim Auswärtsspiel in Duisburg. Gegner in der Eissporthalle Duisburg ist Phoenix Duisburg. Im Hinspiel konnten sich die Sauerländer mit 5:2 durchsetzen, doch die Duisburger haben sich in der Vergangenheit immer als unangenehmer Gegner präsentiert. Personell sieht es für das nächste Spiel nicht rosig aus, doch eine Absage kommt für die Iserlohner nicht in Frage. Definitiv nicht dabei sind die Verteidiger Stefan Ziese und Björn Schelberg. Im Angriff sieht es besonders düster aus. Hier fehlen den Phantoms mit Florian Herms, Christoph Scholz, Dennis Gatzke, Rene Zannin und Sebastian Scholz definitiv fünf Angreifer. Hinter Phillip Burns steht noch ein Fragezeichen. Im Tor muss Trainer Janning auf Robin Kirchhoff verzichten. Somit sind für das Spiel am Montag Franz Gerhard und Marc Benscheidt nominiert. Wer von den beiden von Beginn an spielen wird ist bisher noch nicht entschieden. Trotz der schlechten Personalsituation fahren die Sauerländer selbstbewusst ins Ruhrgebiet und wollen mit einem Sieg in das Finale einziehen. „Wir fahren nach Duisburg um einen weiteren Sieg einzufahren. Unser Kader ist stark genug um gegen Phoenix Duisburg zu bestehen, auch wenn wir natürlich auf einige Spieler verzichten müssen“ so Angreifer Sven Krabbe.
Statistik:
Eisbären Krefeld – Iserlohn Phantoms 2:4 (0:1, 2:2, 0:1)
Iserlohn: Gerhard (Kirchhoff) – Drüke, P. Burns; von Calle, Baum; Schelberg – Krabbe, Zannin, R. Burns; Gatzke, Dorawa, S. Scholz; Molitor, C. Scholz, Schaacke
Krefeld: Kroustoures – Cornelißen, Schulz, Schache – Holler, Müller, Schär, Spieker, Weyler, Sell, Biskup, Tillmann, Issel, Nelsen, Hendricks
Tore: 0:1 (05:01) R. Burns (Drüke, P. Burns – PP1), 0:2 (26:35) R. Burns (Gerhard – EQ), 1:2 (28:01) Holler (Spieker, Cornelißen – EQ), 2:2 (28:55) Müller (Nelsen, Holler – EQ), 2:3 (29:54) Krabbe (R. Burns, Drüke – EQ), 2:4 (32:43) Gatzke (S. Scholz, Dorawa – EQ)
Strafen: Eisbären Krefeld 10 + SD (Sell) + 10 (Sell) – Iserlohn Phantoms 10 + 10 (Krabbe)
Schiedsrichter: Kappel und Schmelzeisen