Woche für Woche sorgen sogenannte „Ultras“ für negative Schlagzeilen in der deutschen und auch internationalen Presse. Besonders beim Fußball sind die „Ultras“ gefürchtet aber auch in vielen anderen Sportarten. Ultras sind im Grunde extreme Fans, in dem Sinne, dass sie ihr Team bedingungslos unterstützen und dem Verein und ihrer Stadt mit allen Mitteln zur Seite stehen und das Liga- und auch erfolgsunabhängig. Im kleinen beschaulichen Sauerland kamen im April 2013 ein paar junge Männer zusammen, die weder Eishockey, noch die Iserlohn Phantoms verfolgten. Die Idee, ein Eishockeyteam im Hobbybereich im Finale der 3. Division zu unterstützen, reizte Claas, Tim und Co. und schnell wurden Fahnen und Banner gebastelt und sogar eigene Liedtexte wurden eigens komponiert.
Beim Finale in Dinslaken folgte der erste Auftritt von „Waldstadt Massaker“, der in einem 60-Minuten-Support gipfelte. Die Premiere war eindrucksvoll, besonders bei den anderen Gästen in der Eissporthalle kamen die Jungs so gut an, dass sie viel Lob für ihren Support erhielten. Die Phantoms gewannen das Finale, holten den Titel und feierten ausgelassen mit ihren „Fans“. Support im Hobbyeishockey, das ist wahrscheinlich einzigartig und manch ein Profiverein wäre froh, wenn er so eine Unterstützung auf den Rängen hätte. „Wir sind stolz darauf, das Waldstadt Massaker uns so fantastisch unterstützt. Die Unterstützung pusht das Team in jedem Spiel. Ich kann mich nur im Namen des Team ganz herzlich bedanken!“ so der 1. Vorsitzende Sven Krabbe.
Beim 1. Auswärtsspiel war Waldstadt Massaker auch in Krefeld anwesend. Der Support der Iserlohner Jungs war sensationell. Gegnerische Spieler und Zuschauer trauten ihren Augen nicht als die Fangruppe mit Fahnen und Trommeln zu Beginn des Warm-Ups in die Halle marschierten und auch beim späten Heimspiel gegen Phoenix Duisburg waren die Jungs wieder in der Eissporthalle und hatten einen großen Anteil am Sieg der Phantoms. Die Iserlohn Phantoms und Waldstadt Massaker – da scheint sich eine Erfolgsgeschichte abzuzeichnen!
Die Iserlohn Phantoms haben im 2. Spiel der Saison den 1. Sieg in der 2. Division eingefahren. Nach einer überzeugenden Leistung konnte sich das Team von Trainer Steve Janning mit 5:2 (0:0, 2:0, 3:2) gegen Phoenix Duisburg durchsetzen. Dabei boten die Phantoms über weite Strecken der Partie eine starke Vorstellung. Besonders in der Offensive erarbeiteten sich die Sauerländer Chancen für mehrere Spiele, doch wieder einmal scheiterte man an der eigenen Chancenverwertung oder am starken Torhüter der Duisburger. Besonders im 1. Drittel legten die Phantoms den Grundstein für diesen wichtigen Sieg. Zwar stand es nach 20 Spielminuten 0:0, doch bei der Dominanz der Iserlohner war es nur eine Frage der Zeit bis der Knoten platzt. Trainer Janning konnte vor dem Spiel fast auf den kompletten Kader zurückgreifen. Nur Torhüter Marc Benscheidt und Angreifer Dennis Gatzke mussten verletzt passen und Verteidiger Stefan Ziese, der im Finale um die Deutsche Meisterschaft beim Skaterhockey steht, verzichtete freiwillig auf einen Einsatz. Im Tor bekam der wiedergenesene Robin Kirchhoff den Vorzug vor Neuzugang Franz Gerhard, der wohl beim nächsten Spiel seinen ersten Einsatz bekommen wird.
Nach der unnötigen Niederlage im 1. Saisonspiel gegen die Pinguine Hüls und der schwachen Trainingsleistungen in den letzten Wochen, hatten sich die Phantoms für das Spiel gegen die starken Duisburger eine Menge vorgenommen. Angefeuert von der Fangruppe „Waldstadt Massaker“, die wieder einmal für ein Novum im Hobbyeishockeybereich sorgten, starteten die Sauerländer wie die Feuerwehr in die Partie. Bereits beim ersten Wechsel belagerten die Phantoms das Duisburger Gehäuse und schossen aus allen Lagen auf Morsbach, der besonders im 1. Drittel über sich hinaus wuchs. Aus einer stabilen Defensive erarbeiteten sich die Iserlohner Chance um Chance, doch mehrere Chancen wurden kläglich vergeben. Während die Duisburger im 1. Drittel überhaupt nicht in das Spiel kamen, zeigten die Phantoms eine geschlossene Teamleistung. Nur einmal wurde es gefährlich vor dem Tor von Kirchhoff, doch im letzten Moment konnten die Phantoms das 0:1 verhindern. Kurz vor der Drittelpause bot sich den Phantoms bei einer fünf gegen drei Überzahl die große Chance zur Führung. Nun gab es Chancen im Sekundentakt, doch sowohl R. Burns, Krabbe oder Herms brachten den Puck nicht im Duisburger Gehäuse unter und so ging es torlos in die Kabine. Duisburg hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn sie bereits hoffnungslos zurückgelegen hätten.
Das 2. Drittel begann aus Sicht der Iserlohner nicht mehr so schwungvoll. Duisburg kam nun besser in die Partie und mischte endlich mit in dieser bisher einseitigen Partie. Nun rückte Torhüter Robin Kirchhoff mehrmals in den Vordergrund, doch der Goalie der Phantoms zeigte eine bärenstarke Vorstellung und war ein sicherer Rückhalt. Während die Sauerländer im 1. Drittel keinerlei Probleme mit der Härte der Duisburger hatten, zeigten sie sich nun teilweise beeindruckt vom Körperspiel. Ab der 30. Spielminute fanden die Phantoms wieder zurück in die Partie. In der 34. Spielminute belohnten sich die Sauerländer endlich für ihre harte Arbeit. Nach einem tollen Pass von Herms lauerte Sven Krabbe am langen Pfosten und markierte aus spitzem Winkel das 1:0. Dieser Treffer gab nun Sicherheit. Es dauerte allerdings bis zur 39. Spielminute bis die Iserlohner nachlegen konnten. Nach einem Schuss von der blauen Linie von Philipp Burns, fälschte Krabbe den Puck Richtung Duisburger Gehäuse ab, Morsbach reagierte blitzschnell, doch gegen den Nachschuss von Ryan Burns war er machtlos – 2:0. Die Führung zur 2. Drittelpausen war verdient, auch wenn die Phantoms nicht mehr so glänzten wie noch im 1. Drittel.
Der Schlussabschnitt hätte aus Sicht der Sauerländer nicht besser starten können. Christian Dorawa schaltete nach einem Fehler der Duisburger in der neutralen Zone blitzschnell und überwand den Duisburger Goalie bereits nach 56 Sekunden von der blauen Linie zum 3:0. Nach dem bisherigen Spielverlauf hätte dies eigentlich die Entscheidung sein müssen. Phoenix Duisburg machte auch nicht wirklich den Eindruck, sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen, doch es sollte noch einmal spannend werden. Zunächst hatten Schmidt, Krabbe und R. Burns weitere Chancen auf das 4:0, doch stattdessen schlugen die Duisburger zu. In der 51. Spielminute leisteten sich die Iserlohner einen Stellungsfehler in der Defensive. Eduard Klipel nutzte die Chance nach feinem Zuspiel von Pavlenko zum Anschlusstreffer. Es schien so als würde dieser Treffer an diesem Abend nur Ergebniskosmetik zu sein, doch nach einer unnötigen Strafzeit waren die Duisburger wieder im Spiel zurück. In der 56. Spielminute deckte keiner Waldemar Besel am langen Pfosten, der mutterseelenallein den Puck zum 3:2 einschoben konnte. Sollten wieder einmal fünf schlechte Minuten eine starke Leistung kaputt machen? Trainer Janning reagierte und nahm eine Auszeit. 39 Sekunden nach dem 3:2 blockierte ein Duisburger den Puck im eigenen Torraum mit den Händen. Die folgerichtige Entscheidung: Penalty! Ryan Burns ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte mit einem schönen Move zum wichtigen 4:2. Zwar nahmen die Duisburger im Anschluss eine Auszeit, doch auch der letzte Treffer der Partie gehörte den Phantoms. In der 60. Spielminute markierte Florian Herms das 5:2 und somit den Endstand.
Nach diesem wichtigen Sieg sind die Phantoms auf den 2. Tabellenplatz geklettert. Bereits nächste Woche, am 19.11.2013, haben die Sauerländer ein weiteres Heimspiel. Gegner am heimischen Seilersee sind die Pinguine Hüls. Es versteht sich von selbst, dass die Iserlohner heiß auf die Revanche sind, denn die Niederlage im Hinspiel war unnötig und unverdient. Der Sieg gegen Phoenix Duisburg dürfte den Phantoms das nötige Selbstvertrauen gebracht haben um die Pinguine diesmal zu schlagen. Die Iserlohn Phantoms freuen sich wieder auf zahlreiche Zuschauer und bedanken sich für die Unterstützung in der bisherigen Saison.
Iserlohn: Kirchhoff (Gerhard) – Drüke, P. Burns; von Calle, Schelberg; Arms, Baum – Herms, Krabbe, R. Burns; Schmidt, Zannin, Dorawa; C. Scholz, Ossenberg, S. Scholz
Duisburg: Morsbach – Zima, Konyukh, Sakurovs, Janus, Steinbock, Isaev – Suppes, Rerich, E. Klipel, Besel, V. Klipel, Davidian, Pavlenko, A. Klipel
Tore: 1:0 (33:21) Krabbe (Herms, R. Burns – PP1), 2:0 (38:52) R. Burns (Krabbe, P. Burns – PP1), 3:0 (40:56) Dorawa (EQ), 3:1 (50:52) E. Klipel (Pavlenko – EQ), 3:2 (55:57) Besel (A. Klipel, E. Klipel – PP1), 4:2 (56:36) R. Burns (PS), 5:2 (59:23) Herms (Krabbe, R. Burns – EQ)
Man konnte den Akteuren der Phantoms noch Minuten nach dem Spiel die Enttäuschung anmerken. Während auf der einen Seite der glückliche Sieger der Partie stand, verabschiedeten sich die Sauerländer von ihren mitgereisten Fans und verschwanden zügig in der Kabine, denn diese Niederlage war äußerst ärgerlich und unnötig. Am Ende unterlagen die Phantoms den Pinguinen aus Hüls mit 4:5 (2:1, 2:4, 0:0). Der Grund für diese Niederlage war ein katastrophaler Blackout in der Schlussphase des 2. Drittels. In 97 Sekunden gaben die Sauerländer eine 4:2-Führung aus der Hand und gerieten somit auf die Verliererstraße. Bis dahin hatten die Phantoms das Spiel unter Kontrolle und führten absolut verdient gegen den Absteiger aus der 1. Division, der zwar immer wieder durch Konter gefährlich war aber besonders im 1. Drittel unterlegen war. Wie schon im Vorbericht erwähnt mussten die Iserlohner auf einige wichtige Spieler verzichten. Torhüter Robin Kirchhoff stand nicht im Kader, in der Verteidigung mussten Sven von Calle und Maurice Baum ersetzt werden. Mit Florian Herms, Dennis Gatzke und Sebastian Scholz fehlten im Angriff ebenfalls zahlreiche Schlüsselspieler. Im Tor bekam Marc Benscheidt aufgrund seiner guten Trainingsleistungen den Vorzug vor Neuzugang Franz Gerhard.
Vor dem Spiel war die Ausgangslage eindeutig, Hüls als Absteiger aus der 1. Division traf auf den Aufsteiger aus der 3. Division und war somit Favorit, doch die Iserlohner hatten aufgrund guter Trainingseindrücke die Marschroute ausgegeben, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Die Trainingseindrücke wurden besonders im 1. Drittel bestätigt, denn die Phantoms übernahmen sofort die Spielkontrolle und erarbeiteten sich die ersten Chancen. In der 6. Spielminute konnten die Pinguine Hüls allerdings mit 1:0 in Führung gehen. Nach einem katastrophalem Fehlpass in den Slot hatte Dominik Heulmanns keine Mühe die Pinguine mit ihrem ersten Schuss der Partie in Führung zu bringen. Die Sauerländer dominerten weiter das Spiel und wurde in einer starken Druckphase belohnt. In der 12. Spielminute markierte Neuzugang Christian Dorawa nach feiner Vorarbeit von Sven Krabbe und Ryan Burns den verdienten Ausgleich. 44 Sekunden kam es noch besser für die Gäste aus dem Sauerland. Marco Peters per Alleingang brachte die blau-weißen Farben in Front. Kurz vor der Drittelpause rettete Ziese für den geschlagenen Benscheidt auf der Linie und somit ging es mit einer knappen 2:1-Führung in die Kabine.
Motiviert durch die vielen mitgereisten Fans, die das Team über die komplette Spieldauer sensationell unterstützten, starteten die Iserlohner in das 2. Drittel. Zannin und Peters hatten das 3:1 direkt nach Wiederbeginn auf dem Schläger, doch den ersten Treffer des Drittels markierten wieder die Pinguine. Wieder waren die Phantoms nicht konsequent vor dem eigenen Gehäuse und so erzielte Tobias Wahlen in der 19. Spielminute den 2:2 Ausgleichstreffer. Nun waren die Pinguine auch etwas besser im Spiel, nachdem sie im 1. Drittel enttäuschten. In dieser Phase der Partie hielt Benscheidt seine Farben mit guten Paraden im Spiel. In der 24. Spielminute brachte Marco Peters seine Farben wieder in Führung. Sein Schuss von der blauen Linie fand den Weg ins Tor der Gastgeber und 35 Sekunden später fiel der schönste Treffer der Partie. Nach einem sensationellen Pass von Stefan Ziese stand Marco Peters am langen Pfosten goldrichtig und bugsierte den Puck aus der Luft in die Maschen – 4:2! Genau in dieser Phase hätte man nachlegen müssen, denn die Pinguine waren verunsichert. Ryan Burns, Sven Krabbe und Marco Peters hatten weitere Treffer auf dem Schläger und dann kam es zu den besagten 97 Sekunden. Zunächst konnte Florian Kothen den Anschlusstreffer per Rückhand markieren, ehe Torsten Kempe wenige Sekunden später den glücklichen Ausgleich erzielen konnte. Beide Treffer waren absolut vermeidbar und es kam noch viel schlimmer als ein harmloser Schuss drei Sekunden vor dem Ende des Drittels am äußeren Torgestänge lag und Torhüter Benscheidt den Puck nicht entscheidend einklemmen konnte, so das der Puck irgendwann im Gehäuse der Phantoms lag. Ein äußerst unglücklicher Gegentreffer zum ungünstigsten Zeitpunkt. Auch eine Auszeit von Trainer Steve Janning nach dem 4:4 beendete die Tiefschlafphase seines Teams nicht.
Natürlich war die Stimmung in der Kabine der Phantoms nicht besonders gut, denn keiner der Spieler konnte fassen, was sich da auf dem Eis zum Ende des 2. Drittels abspielte, doch das Spiel war noch nicht entschieden. Von Beginn an marschierten die Iserlohner auf das Gehäuse von Goalie Moritz Bosch. Immer wieder erspielten sich die Sauerländer gute Möglichkeiten, doch Bosch oder seine Abwehrspieler blockten alle Schussversuche. Den Gästen lief die Zeit davon, da man an diesem Abend nur 3x 15 Spielminuten absolvierte. Dazu kamen in diesem Drittel unnötige Strafzeiten. Hüls war immer dann gefährlich, wenn die Phantoms zu offensiv agierten. Nun hatten die Gastgeber einige gute Konterchancen, die Benscheidt im Tor der Phantoms aber alle parieren konnte. Die beste Chance zum Ausgleich bot sich Marco Peters oder Sven Krabbe kurz vor dem Ende, doch beide scheiterten am Torhüter der Pinguine und so verlor man das erste Saisonspiel trotz einer guten Leistung über weite Strecken der Parte am Ende mit 4:5.
Das nächste Spiel findet nicht am 29.10.2013 gegen Phoenix Duisburg statt. Dieses Spiel muss aufgrund großer Personalsorgen bei den Gästen verschoben werden. Das Spiel findet nun wahrscheinlich am 12.11.2013 um 22:15 Uhr in der Eissporthalle in Iserlohn statt. Die Phantoms bedanken sich bei „Waldstadt Massaker“ für die tolle Unterstützung beim Auswärtsspiel in Krefeld. Gegen Phoenix Duisburg wollen die Sauerländer ihren ersten Saisonsieg einfahren, wie schwer dieses Unterfangen werden wird, haben die Spieler der Duisburger in den letzten Jahren gezeigt aber mit der Unterstützung der Zuschauer und der Rückkehr zahlreicher Leistungsträger hat man sicherlich eine Chance.
Die Iserlohn Phantoms haben sich kurz vor dem Saisonstart noch einmal auf der Torhüterposition verstärkt. Mit dem 26-jährigen Schlussmann Franz Gerhard wird in der neuen Saison ein alter Bekannter zwischen den Pfosten stehen. Gerhard war bereits in der Saison 2005/2006 für die Phantoms aktiv, wechselte von dort allerdings zum Königsborner JEC und von dort später in die Nachwuchsabteilung der Iserlohn Roosters. Dort bestritt er insgesamt 34 Spiele unter anderem in der Regionalliga für die 1b des Iserlohner EC. „Franz kann dem Team mit seiner Erfahrung und seiner Qualität sowohl im Trainingsbetrieb als auch im Spielbetrieb unheimlich weiterhelfen. Die anderen Torhüter werden auch von dieser Verpflichtung profitieren. Wir haben gesehen, wie schnell Verletzungen passieren können und nun sind wir auch für diese Art von Ausfällen gerüstet“ so der 1. Vorsitzende Sven Krabbe über den Neuzugang. Gerhard bekommt die Rückennummer 31 und wird wahrscheinlich schon beim Auswärtsspiel gegen die Pinguine Hüls spielberechtigt sein.
Am kommenden Samstag starten die Phantoms in die neue Saison. Als Meister der 3. Division startet nun das Abenteuer 2. Division. Der souveräne Titel ohne Niederlage in der abgelaufenen Saison hat den Phantoms viel Selbstvertrauen verliehen und auch das Testspiel gegen den Meister der 1. Division, der Rüttenscheider EG, hat die Vorfreude im Lager der Iserlohner auf die neue Saison noch einmal erhöht. Die Art und Weise, wie die Sauerländer bei der Rüttenscheider EG aufgetreten sind und besonders spielerisch überzeugt haben, das macht Mut für die anstehenden Aufgaben. Die haben es allerdings direkt in sich. Am Samstag treffen die Iserlohner im ersten Saisonspiel auf den Absteiger der 1. Division, die Pinguine Hüls. In der Saison 2010/2011 sind beide Teams schon einmal aufeinander getroffen. Damals mussten sich die Phantoms deutlich mit 1:9 und 6:10 geschlagen geben. „Wir haben viel Respekt vor den Pinguinen aus Hüls. Das Team um Tobias Wahlen und Benjamin Tribalet ist einer der Favoriten in der 2. Division, doch auch wir haben viel Qualität im Team und wir haben uns auf jeder Position verstärkt, so dass wir nach Krefeld reisen um zu gewinnen!“.
Die personelle Situation sieht allerdings nicht optimal aus. Torhüter Robin Kirchhoff ist nach seiner Knieverletzung seit Montag wieder ins Training eingestiegen, auch hinter Marc Benscheidt steht aus gesundheitlichen Gründen ein Fragezeichen. Tobias Mohs hat noch Trainingsrückstand. In der Verteidigung wird zum einen Sven von Calle ausfallen sowie Maurice Baum, der nach seiner Spieldauer im Finale noch gesperrt ist. Im Angriff fehlen den Phantoms wichtige Akteure wie zum Beispiel Florian Herms, der aus persönlichen Gründen die Reise nach Krefeld nicht antreten kann. Ein harter Schlag für die Sauerländer ist auch die Schulterverletzung von Neuzugang Dennis Gatzke, der erst im November wieder ins Training einsteigen kann. Sebastian Scholz muss ebenfalls eine Sperre aus dem Finale absitzen und hinter Stephan Molitor steht auch aus gesundheitlichen Gründen ein Fragezeichen. „Wir werden nicht in Bestbesetzung antreten können, doch wir haben in diesem Jahr viel Qualität im Team, so dass wir die Ausfälle einigermaßen kompensieren können.“. Das 1. Bully ist um 20:30 Uhr in der Werner-Rittberger-Halle in Krefeld.
Zu einem kurzfristig vereinbarten Testspiel sind die Iserlohn Phantoms am gestrigen Abend nach Essen gereist. Der Gegner am Essener Westbahnhof war kein geringerer als der Meister der 1. Division, die Rüttenscheider EG. Das Team um die beiden Topspieler David Utz und Pierre Martine konnte sich in der abgelaufenen Saison im Finale der 1. Division vor über 250 Zuschauern gegen die Eisbrecher Ratingen durchsetzen. Aufgrund der kurzfristigen Ansetzung der Partie musste Trainer Steve Janning auf die beiden Torhüter Marc Benscheidt und Robin Kirchhoff, sowie auf die Verteidiger Sven von Calle, Stefan Ziese, Björn Schelberg und Maurice Baum verzichten. Im Angriff waren die Ausfälle noch gravierender, denn mit Florian Herms, Daniel Schmidt, Rene Zannin und Marco Peters fehlten gleich vier Spieler aus den ersten beiden Reihen. Des Weiteren waren Stephan Molitor, Christoph Scholz und Manuel Rodriguez nicht mit an Board. Insgesamt fehlten den Phantoms also 13 Spieler und dennoch konnten die Iserlohner ein starkes Team aufbieten, denn mit Dennis Gatzke, Christian Dorawa, Constantin Drüke und Ryan Burns feierten gleich vier Neuzugänge ein starkes Debüt. Christopher Schaacke unterstützte die Sauerländer als Doppellizenzspieler und so kamen die Phantoms auf zwei komplette Reihen. Im Tor stand Tobias Mohs.
Defensiv sicher stehen und keine unnötigen Scheibenverluste, das war die Devise der Sauerländer im Spiel gegen den großen Favoriten aus Rüttenscheid. Die Phantoms zeigten aber bereits beim ersten Wechsel, dass sie durch den Titel in der 3. Division eine große Portion Selbstvertrauen getankt hatten und legten offensiv los. Rüttenscheid war sichtlich beeindruckt, umso ärgerlicher war der frühe Rückstand nach einem vermeidbaren Fehlpass vor dem eigenen Tor und nur wenige Minuten später legte der Favorit nach – 0:2. Doch die Iserlohner zeigten sich unbeeindruckt und erspielten sich immer wieder gute Torchancen. Innerhalb weniger Sekunden erzielte Sven Krabbe zunächst das 1:2 und direkt im Anschluss per Alleingang das 2:2. Es kam sogar noch besser in der Folgezeit. Sascha Ossenberg vollendete sein tolles Solo zur erstmaligen Führung – 3:2. Die individuelle Klasse der Rüttenscheider blitzte immer wieder auf und Spieler wie Utz oder Martine sind unter normalen Umständen nur schwer zu stoppen, das mussten die Sauerländer kurz vor dem Drittelende auch über sich ergehen lassen. Rüttenscheid drehte die Partie bis zur ersten Drittelpause und ging mit einer knappen 4:3 Führung in die Kabine, doch dieses Drittel konnte den Phantoms Mut machen, denn man war auf Augenhöhe.
Im 2. Drittel hatten die Phantoms wieder den besseren Start. Neuzugang Dennis Gatzke hatte den Ausgleich auf dem Schläger. Im Gegenzug machten die Rüttenscheider es besser. Nach einem Fehlpass im eigenen Drittel stand es 5:3 für den Meister der 1. Division.Im Training konnte man schon erkennen, dass Constantin Drüke eine Verstärkung für die Sauerländer ist aber sein Pass aus dem eigenen Drittel auf Gatzke war nur eine von vielen starken Szenen des jungen Verteidigers. Gatzke nutzte sein Break zum 4:5 Anschlusstreffer und nur wenige Sekunden später war es wieder Drüke, der diesmal Ryan Burns in Szene setzte und dieser netzte nach einem wunderschönen Solo durch die Abwehrreihe der Essener zum 5:5 ein. Sebastien Scholz konnte die Iserlohner dann wieder in Führung bringen. Sein eigentlich harmloser Schuss fand den Weg zum 6:5 ins Rüttenscheider Gehäuse. Rüttenscheid kam zwar in der Folgezeit zum 6:6 Ausgleich, doch nun erlaubten sich die Essener immer mehr kleinere Fouls, die zu Strafen führten. Das spielte den Gästen aus Iserlohn natürlich in die Karten. Eine dieser Überzahlsituationen konnten Robin Arms nutzen. Sein Schuss von der blauen Linie landete im Essener Gehäuse und wieder nur wenige Sekunden später konnte sich ein weiterer Neuzugang in die Torschützenliste eintragen. Christian Dorawa traf von der blauen Linie zum 8:6 aus Sicht der Gäste. Nun kam aber wieder die Rüttenscheider EG. Es dauerte nicht lange bis sie das Spiel wieder ausgeglichen hatten. Zwar gingen die Iserlohner noch einmal in Führung durch Ryan Burns, doch Essen glich vor der Drittelpause zum 9:9 aus.
Die Frage vor dem letzten Drittel auf Iserlohner Seiten war: „Reicht die Kraft“, denn das Spiel mit zwei Reihen gegen ein absolutes Spitzenteam war sehr aufwendig. Zunächst sah es so aus als ob die Rüttenscheider nun einen Gang hoch schalten würden. Sie stellten zum einen auf zwei Reihen um und nutzten ein Powerplay aus. Insbesondere bei diesem Powerplay konnte man die ganze Klasse der Essener sehen – 10:9. Die Reihe um Center Krabbe, Gatzke und R. Burns hatte aber an diesem Abend immer eine Antwort parat. Ryan Burns erzielte mit dem 10:10 seinen dritten Treffer an diesem Abend und krönte seine starke Leistung. Eine Stärke der Phantoms an diesem Abend war, dass sie immer nachlegen konnten. Nach einem Bullygewinn konnte sich Krabbe gegen die Essener Abwehr durchsetzen und erneut auf Ryan Burns ablegen und der erzielte fünf Minuten vor dem Ende sogar die Führung zum 11:10. Utz und Martine hatten allerdings etwas gegen einen Iserlohner Sieg. Ein Traumzuspiel von Utz konnte Martine kurz vor dem Ende zum 11:11 ausnutzen. Es folgte das Penaltyschießen. Im ersten Durchgang scheiterten auf Iserlohner Seite Dorawa, Krabbe und R. Burns, allerdings hielt Mohs seine Farben im Spiel und hielt ebenfalls alle drei Penaltys. Nachdem dann allerdings Drüke auch nicht treffen konnte, machte Pierre Martine auf Seiten der Rüttenscheider EG den Sieg perfekt.